Anton Tschechow
Fassung von Timofej Kuljabin & Roman Dolzhanskij
Ein Seniorenheim für gealterte Künstler irgendwo im Nirgendwo – an diesen letzten Rückzugsort für die Vergessenen und Ausgemusterten versetzt der vielfach ausgezeichnete exilrussische Regisseur Timofej Kuljabin das Ensemble seiner Platonow-Inszenierung.
In dem heruntergekommenen Haus verbringen Schauspielerinnen und Schauspieler, die keiner mehr sehen will, ihren sogenannten Lebensabend. Aber sie warten nicht auf den Tod, sondern ignorieren ihn und beschwören aufs Neue die großen Gefühle und Konflikte ihres Lebens herauf. Und so wird die Geschichte von Anton Tschechows erstem, selten aufgeführten Theaterstück über die Liebeswirren um den desillusionierten Dorfschullehrer Michail Platonow, die junge Generalswitwe Anna Petrowa und die Frau ihres Stiefsohns, Sofja Jegorowna, am Rande des Todes noch einmal lebendig. Mit Platonow erlebt das Publikum eine zärtliche Komödie über die Zeit der Zukunftslosen und zugleich ein makaber-melancholischer Tanz um das Verschwinden der Liebe, des Lebens und vielleicht auch der Kultur.
Nach Michael Kohlhaas in der Spielzeit 21•22 markiert Platonow eine erneute Kooperation zwischen den Théâtres de la Ville und dem Deutschen Theater Berlin mit SchauspielerInnen aus dem Ensemble und aus Luxemburg.