Eine Annäherung an den Schauspieler René Deltgen
Frank Feitler, Kristof van Boven
Eigentlich sollte der junge René Beamter werden. So wollten es seine Eltern. Doch er wollte das Schauspiel erlernen, und dafür musste er nach Deutschland.
Nachdem er in Köln die Schauspielschule absolviert hat und erste Erfolge auf der Bühne feiert, wird René Deltgen ab 1935 zu einem der großen Stars der UFA. 1939 wird er Staatsschauspieler und beteiligt sich an der NS-Propaganda. Obwohl er in seinem Heimatland als Landesverräter gilt, kehrt Deltgen nach Kriegsende nach Luxemburg zurück, wo man ihn vor Gericht stellt und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Zu diesem Zeitpunkt steht ihm noch eine über 30-jährige Schauspielkarriere bevor.
Die Geschichte des „Escher Jong“ René Deltgen ist die eines ehrgeizigen und talentierten jungen Mannes, der in das Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik gerät und diesen Konflikt überlebt: heil, aber nicht unversehrt. Gemeinsam mit den Schauspielern André Jung und Luc Feit durchforsten Regisseur Ulrich Waller und das Autorenteam Frank Feitler und Kristof van Boven die prägenden Momente seiner Biografie. Die offene Form, die sie dafür gefunden haben, ermöglicht es, die Motivation hinter den Entscheidungen zu ergründen, sie zu hinterfragen, sie zu verstehen oder abzulehnen.